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Google Ads bleiben auch 2023 verzwickt

Was Unternehmen im Mittelstand tun sollten, um Kosten und Conversions im Lot zu halten - und warum frischer, informativer Content auch im Google Ads Management bald eine wichtigere Rolle spielen wird.

Auch im ersten Halbjahr 2023 wartet Google mit einigen Änderungen auf. Nicht nur die standardmäßigen Universal Analytics Eigenschaften laufen zum 01. Juli 2023 aus und müssen andersweitig ersetzt werden, sondern auch bei den Google Ads gibt es einige Neuigkeiten.

Erstens werden bei Google Ads ähnliche Zielgruppen nicht mehr für neue Kampagnen oder Anzeigengruppen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird Google erweiterte Textanzeigen einführen, die länger sind als die herkömmlichen Textanzeigen und mehr Platz für zusätzliche Informationen bieten.


Laut Google Ads Support stehen diese Änderungen an:

1. Abschaffung ähnlicher Zielgruppen "Similar Audiences"  (auch als ähnliche Segmente bezeichnet) für Targeting und Reporting. Werbetreibende werden nicht mehr in der Lage sein, ähnliche Zielgruppen zu erstellen, auch nicht mit First-Party-Daten. Dies ist Google´s Zugeständnis an den Datenschutz in der EU. 

2. Es werden KI und maschinelles Lernen eingesetzt, um Werbetreibenden dabei zu helfen, ihre Zielgruppen effektiver zu erreichen

3. Im Display Network fallen leider nützliche Aussteuerungsoptionen weg, die bislang für mehr Relevanz sorgten. Wurden bislang Text-/Bildanzeigen nur bei Inhalten präsentiert, die allen ausgewählten Ausrichtungsoptionen ‒ also Themen, Placements sowie Keywords für Display-/Videowerbung entsprachen, werden künftig alle Arten zusammengefasst. Zwar gewinnen die Anzeigen nun mehr an Impressionen - allerdings geht das auch auf Kosten der Genauigkeit und der Qualität des Werbeumfelds. Google verkauft es seinen Kunden natürlich nicht so, sondern spricht von "inhaltsbezogene Ausrichtung wird intuitiver". Wir werden als SEA-Agentur bei unseren Kunden die Änderungen bei Display genau beobachten. Ob vorhandene Kampagnen auch betroffen sein werden, ist noch nicht ganz sicher.


4. Google führt neue Anzeigentypen für die Bereiche Automobil, Finanzen und Reisen ein. Das könnte spannend werden!

5. Schließlich wird Google "Smart Bidding" auslaufen lassen und durch automatisierte Gebotsstrategien ersetzen.


In 2023 wird Google Ads nicht mehr in der Lage sein, andere Markennamen zu übernehmen, Tippfehler auszunutzen oder den oberen Teil des Trichters anzusprechen. Diese Praktiken sind in den letzten Jahren immer schwieriger geworden und Google hat beschlossen, diese ganz abzuschaffen. Das bedeutet, dass Werbetreibende neue Wege finden müssen, um ihre Zielgruppe zu erreichen, zum Beispiel durch die Erstellung relevanter Landing Pages und die Nutzung traditionellerer Marketing-Taktiken.


Zu den alten und bekannten Problemen gehören die steigenden Google Ads Kosten und die Notwendigkeit, Kampagnen ständig zu optimieren zu müssen.  Auch die richtige Zielgruppe exakt anzusprechen bereitet vielen Unternehmen unserer Erfahrung nach große Probleme. Es ist daher ratsam immer eine Marktanalyse zu machen, um Zielgruppen, Zielmärkte, Bedarfe und Mitbewerber genau zu kennen. Durch eine genügende Anzahl von Kampagnen mit eigenen Landingpages, können so hochrelevante Anzeigen geschaltet werden, die mit der richtigen Gebotsstrategie ins Schwarze treffen. Nur dann haben Unternehmen aus dem Mittelstand ein festkalkulierbare Anzahl an qualifizierten Interessenten - und das Monat für Monat zu einem fairen, kostendeckenden Preis(!)

Bei den aufgeschalteten Keywords ist stets Vorsicht bei den Filtern angesagt: So wird etwa eine Anzeige mit negativer Phrasenübereinstimmungen (Phrase Match = long tail of search) nicht angezeigt, wenn die Suche die exakten Suchbegriffe in der gleichen Reihenfolge enthält. Um sich nicht von Beginn an essentielle Impressionen zu nehmen,  ist es wichtig "mit höchster Konzentration" vorzugehen.



Sollten Google Ads Werbekunden noch alte Kampagnen aus der Zeit vor 2022 laufen haben, könnte sich schon bald bei inhaltlichen Änderungen der Anzeigen ein drängender Anpassungsbedarf ergeben:

a) Umstellung der Anzeigen vom alten Format "Expanded Text Ads" auf "Responsive Search Ads"

In diesem Fall wird jede Anzeigengruppe komplett neu erstellt.

b) noch nachwirkende Änderung an den Phrase Match und Broad Match Modifier (Umstellung erfolgte 2022)

Durch den Wegfall des "Broad Match Modifier" werden bestimmte  Abfragen nicht mehr abgedeckt. Bei Phrase Match kommen  hingegen neue Varianten hinzu (Stichwort: Suchintention)

 Hier sollte man wenigstens schauen, ob alles so weitergehen kann...





Standard-Konfiguration hat ihre Tücken

Ja, man kann Google Ads selber aufsetzen, wenn man sich vorher damit ausgiebig beschäftigt hat und Marketing-Background hat. Was wir als SEA-Agentur jedoch immer wieder erleben sind tüchtige Geschäftsführer und Abteilungsleiter, die die denkbar schlechtesten Einstellungen für ihre Produkte & Leistungen gewählt haben. Leider wahr! Das beginnt bei den Grundeinstellungen für Keywords, den Gebotsoptionen, dem Targeting, den Anzeigenformulierungen bis hin zur Erfolgskontrolle. Letztere existiert oft garnicht...
Nicht selten werden über die letzten Jahre rund 40-70% des Monatsbudgets nutzlos investiert, weil einige wenige Einstellungen der Ad-Auslieferung  jede Wirksamkeit genommen haben. Wir haben das alles schon erlebt! Konzeptloses Werben ohne Trennschärfe ist wie Fahrradfahren mit einem Platten, denn man nicht beheben kann. Sicher ist nur eines - man kommt nie planmäßg an und verschenkt einen Haufen Zeit und Energie!



Automatisch generierte Vorschläge lesen & einordnen

Auch bei den Vorschlägen, die Google liefert braucht man ein gewisse Resistenz und einen eigenen, durchdachten Plan. Denn vieles, was Google vorschlägt passt häufig nicht zum eigenen Geschäftsmodell, der individuellen Wettbewerbssituation oder dem begrenzten Monatsbudget. Wer glaubt durch die "Automatik" stets sicher zu fahren, täuscht sich. Vielmehr ist eine gute Mischung und vor allem Ausprobieren nötig, um reproduzierbare Erfolge zu erzielen.

Leider hat Google in den vergangenen Jahren etliche sinnvolle Einstellungen bei Google Ads abgeschafft oder dessen Zugriff unnötig erschwert. Hilfreiche Daten und Informationen verschwinden zunehmend - dafür kommen viele zusätzliche hinzu, die oftmals mehr vernebeln als unterstützen. Wer heute mit Google Ads arbeitet muß vor allem gut filtern können, um das Richtige tun. Bei den vielen Automatisierungen wird die Grundeinrichtung & Strategie um so wichtiger...




Preisanstieg unausweichlich durch stärkere Verschiebungen im organischen Suchindex?

Perspektivisch erwarten wir leicht anziehende Preise bei Google Ads über alle Branchen hinweg, weil mit der fortschreitenden KI-technologie die Contents & Aktualität auf vielen Webpräsenzen sich wesentlich verbessern dürfte. Der zu erwartende Mengenzuwachs wiederum führt zu grundlegenden Positionsverschiebungen im Suchindex, die benachteiligte Unternehmen mit  Google Ads oder anderen PPC-Kanäle auszugleichen versuchen werden.

Wir empfehlen daher allen Unternehmen schon jetzt an neuen, relevanteren Contents zu arbeiten, um sich einen "Schutzpuffer" zu bauen. Dies würde auch den Quality Score auf den Google Ads Landingpages positiv beeinflussen. Wer jetzt nicht antizipiert, dürfte sonst auch dort mit höheren Gebotspreisen rechnen.

Sie brauchen Unterstützung bei der B2B-Kundenakquise mit Google Ads? Hier finden Sie Unsere Leistungen und Preise.

Stand: 19. April 2023 | clickraum gmbh  | Google Ads & Microsoft Ads | SEA-Agentur Darmstadt

Quellen:

Changes to audience targeting: Google Ads will no longer support ...
https://support.google.com/google-ads/answer/12463119?hl=en

6 Google Ads Trends to Consider in Your 2023 Marketing Strategy
https://tinuiti.com/blog/shopping-feed/google-ads-trends/

Universal Analytics will be going away - Analytics Help
https://support.google.com/analytics/answer/11583528?hl=en

Making it easier to reach the right customers on Search
https://support.google.com/google-ads/answer/10346549